Unterstütze meine Arbeit auf Steady bei

Wenn die Fahne weht (MÄRZ 22)

im März 2022

Liebe Freundinnen und Freunde des politischen Kabaretts,
 
meinen letzten Newsletter habe ich am 21.02.22 rausgeschickt, zu einem Zeitpunkt, als ich mir absolut sicher war, dass der russische Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine nur eine Drohkulisse ist und Putin niemals in das Land einmarschieren würde. Wie gut, dass ich darauf keine Wetten abgeschlossen habe.
 
Umso angenehmer, dass alle von Euch, die sich darauf in der Kommentarspalte meines Blogs zu Wort gemeldet haben, bei aller Kritik und Kontroverse niemals mit Hetze oder Beleidigungen vorgingen, sondern immer mit Argumenten diskutierten. Dafür möchte ich Euch an dieser Stelle mal von Herzen danken. Ihr seid das geilste soziale Netzwerk der Welt.
 
Und heute wird es also mal wieder Zeit für meine neusten Gedankengänge. Und natürlich beschäftige auch ich mich mit der Situation, die dieser Krieg hervorgebracht hat. Vor allem, weil wir wissen, dass ein Krieg am Ende nur Verlierer kennt. Also zumindest, wenn man zur ukrainischen Zivilbevölkerung gehört.
Menschen, deren einziges Verbrechen darin besteht, in der Ukraine geboren worden zu sein.
Niemand hat sich vorher ausgesucht, wo er zur Welt kommen möchte. Und diejenigen, die zufällig in der Ukraine das Licht des Lebens erblickt haben, müssen jetzt um ihr Leben fürchten. Und warum? Weil ein Waldimir Putin ausrastet.
John Lennon sagte mal: „Wir werden von Wahnsinnigen regiert“. 
Aber woher kannte John Lennon eigentlich Wladimir Putin?
 
Die ukrainische Zivilbevölkerung jedenfalls gehört definitiv zu den Verlierern dieses Krieges. Guckt man sich ein wenig außerhalb der ukrainischen Landesgrenzen um, sieht die Sache allerdings schon ein bißchen anders aus. Gucken wir zum Beispiel mal nach… Deutschland.
 
An einem Sonntag sagt der deutsche Bundeskanzler im deutschen Bundestag, dass er 100 Milliarden in die deutsche Bundeswehr investieren wird. Euro, nicht Rubel.
Und am nächsten Tag, am Montag, haben um 9 uhr die Börsen geöffnet, und eine Minute später, um 09:01, was meint Ihr, ist da wohl mit den Aktienkursen der Rüstungsindustrie passiert? Also wenn so Verlierer aussehen, dann ist der FC Bayern München eine Ansammlung von Trauerklößen.
 
Aber wir müssen wieder wehrhaft werden, denn zur Erinnerung: 
Die NATO ist in fast allen Bereichen nur 5 mal stärker als Russland. Das ist natürlich viel zu wenig. Außer bei den Atomwaffen, da ist Gleichstand. QUELLE

Aber ich habe nicht gehört, dass Deutschland 100 Milliarden in die Entwicklung der Atombombe investieren will. Das hat der Bundeskanzler nicht gesagt. Ich habe vor und zurückgespult.
 
Nein, es geht darum, dass wir Deutschen bei unseren Militärausgaben weltweit nur auf Platz 7 stehen. Von allen Ländern auf der Welt reichen unsere Militärausgaben nur für Platz 7. QUELLE
Und der 7. Platz reicht nun mal nicht für die Teilnahme an der Champions League.
Da hat der Bundeskanzler extra noch mal bei Bayern München nachgefragt.
 
Mit 100 Milliarden wären wir auf Platz 3. Und das berechtigt für die direkte Qualifikation.
Dabei war die Höhe unserer Militärausgaben nie das Problem.
Das Problem war, wie wir diese Ausgaben eingesetzt haben. Und wenn wir daran nichts ändern, können wir sogar 150 Milliarden in die Bundewehr pumpen, alles was wir dann erreichen ist, dass eben noch mehr Gewehre um die Ecke schießen.
 
Aber dafür hatten die Abgeordneten im deutschen Bundestag keine Zeit. Geschlossen haben sie sich von ihren Sitzen erhoben und Standing Ovation geklatscht. Das war eine Stimmung, von der hat mir mein Opa erzählt, dass ihm sein Opa davon erzählt hat.
„Keine Waffen in Kriegsgebiete“ – drauf geschissen!
Hätte nur noch gefehlt, dass sie zu singen anfangen:
„Wir wolln unsern alten Kaiser Wilhelm wieder haben.“
Aber dann wäre der Beckenbauer aufgestanden, und Bayern München hätte gesagt: 
„Setz dich Franz, du warst nicht gemeint.“
 
Aber eine Stimmung ist seitdem bei uns im Land. Von einem zum anderen Tag war Militarismus plötzlich wieder völlig OK. Und endlich können wir auch wieder einen Helden verehren: Wolodimir Selenskyj. 
 
So liebt das der Deutsche: Einer ist der Schuft, und der andere ist der Held.
Wie aus den ganz einfach gestrickten Märchen für Kinder. Aber es ist doch immer wieder erstaunlich, wie viele Deutsche noch bis ins hohe Alter einfach gestrickt sind. Guckt man sich allerdings die Einschaltquoten für Volksmusik an, ist auch das keine Überraschung.
 
Nicht, dass wir uns missverstehen: Unser aller erstes Ziel muss sein, dass die Waffen schweigen und das Morden ein Ende nimmt. Und Putin ist der Aggressor. Da gibt es nichts zu relativieren. Und die Ukraine verdient selbstverständlich unsere Solidarität, und hat selbstverständlich das Recht, sich zu verteidigen. Aber ist es vielleicht trotzdem, oder vielleicht sogar genau deswegen in diesen Tagen erlaubt, auch das Verhalten der Verteidiger in diesem Krieg mal ein klitzekleines bißchen kritisch zu hinterfragen? Vielleicht grade aus Solidarität?
 
Zugegeben, ich sitz bequem in Deutschland im Sessel, mir fliegen hier keine Bomben um die Ohren. Ich habe keine ukrainischen Verwandten und keine Ahnung von ukrainischer Kultur. Aber gilt genau das nicht auch für alle Deutschen, die zurzeit völlig kritiklos der Meinung sind, dass Selenskyj ein Held ist?
 
Und zwar alleine ja schon deswegen, weil er mal ein Schauspieler war.
Der letzte Schauspieler, der Präsident war, war Ronald Reagan.
Boah, war das ein Held!
 
Aber Selenskyj war ja auch Satiriker. Und darauf wird ja immer wieder gerne hingewiesen.
Vor allem von Satirikern. Denn Satiriker sind automatisch Helden!
Dabei gehe ich jede Wette ein: Würde man in Deutschland alle Satirikerinnen und Satiriker
bitten, fünf Kolleginnen und Kollegen zu benennen, die sie für Arschlöcher halten, es würden automatisch allen antworten: „Nur fünf?“
 
Und das schönste: Wenn dann alle ihre fünf Satire-Arschlöcher genannt hätten – jede Wette:
 Es wären immer andere fünf.
 
Aber wenn Selenskyj selber Satiriker ist, dann dürfte er doch nichts dagegen haben, im Gegenteil vielleicht doch sogar begrüßen, wenn man ihn ein bißchen satirisch unter die Lupe nimmt.
 
Und z B darauf hinweist, dass Selenskyj vor dem Krieg in der Ukraine politisch auf dem absteigenden Ast war. In Umfragen kam er grade mal noch auf 20% der Stimmen. Gut, für die SPD würd’s reichen. QUELLE


Aber wenn es heißt, Putin würde mit diesem Krieg auch von innenpolitischer Unbeliebtheit ablenken, dann ist das für Wolodimir Selenskyj ebenfalls nicht ganz unzutreffend.
Und für Joe Biden. Und Emmanuel Macron. Erwähnte ich schon Olaf Scholz?
 
In den zwei Jahren zwischen seinem Wahlsieg und heute hat Selenskyj an der Regierung so tolle Sachen gemacht, wie z B:
Die ukrainische Zentralbank und die Generalstaatsanwaltschaft ihm zu unterstellen.
Also Gewaltenteilung für Anfänger.
Und nicht genug bis gar nichts gegen Korruption zu unternehmen. Und warum nicht? 
Weil Wolodimir Selenskyj durch solche Maßnahmen in seinem Umfeld exakt genauso eine Oligarchenclique bei Laune halten will, wie der große Onkel Putin im Osten.
QUELLE
Wolodimir und Wladimir, wie ich Dir, und so du mir.
 
Noch vor gut einem Jahr, im Februar 2021 hat das Europäische Parlament dem Selenskyj eine Liste vorgelegt, mit rund 150 Defiziten, die die Ukraine beheben muss, um in die EU aufgenommen zu werden. QUELLE

150 Defizite. Nur der Vatikan hat mehr.
 
Das einzige Defizit, das darin nicht aufgeführt wurde, ist der, darauf zu verzichten, die Atombombe bauen zu wollen. Das ist ja dieser völlig absurde Vorwurf, den die Russen der Ukraine machen: Die Ukraine wolle Atombomben bauen. Das ist natürlich hanebüchener Schwachsinn.
Also, wenn man davon absieht, dass die Ukraine genau das vor einem Jahr genau so angekündigt hat. Also im April 2021, da hieß es aus der Ukraine:
„Wenn wir nicht in die Nato kommen, bauen wir eben selber die Atombombe“. QUELLE
Da betritt Kurt Tucholskys Satz „Satire darf alles“ eine ganz neue Dimension.
 
Nur zur Erinnerung: Die Ukraine hat noch aus Sowjetzeiten Know-How und Infrastruktur, um Atombomben bauen zu können. Und im April 2021 haut unser Comedykollege aus Kiew einen Kracher raus, da fällt sogar Mario Barth nichts Originelles mehr ein. Gut, also für Marion Barth kein Unterschied.

Und das, obwohl Selenskyj genau wusste, dass die Nato die Ukraine gar nicht aufnehmen kann, solange sein Land nicht die Kriterien für eine Aufnahme erfüllt. 
Kriterien wie z B: Keinen Bürgerkrieg auf dem eigenen Staatsterritorium haben.
 
Artikel 10 des Nato-Vertrags besagt: „Das neue Mitglied muss in der Lage sein, zur Sicherheit des nordatlantischen Gebiets beizutragen.“
Zur Sicherheit. Nicht zu Unsicherheit.
 
Und anstatt daran zu arbeiten, sagt der Selensky: 
„Hey ich bin Komiker, wollt Ihr mal nen guten Witz hören? Wir bauen die Atombombe.“
 
Wobei er selber das gar nicht gesagt hat, sondern er hat es sagen lassen. Und zwar den ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk. QUELLE

Ihr wisst schon, der Mann, der sich seit Wochen als Gast in einem fremden Land mit diplomatischem Geschick und Fingerspitzengefühl in geradezu vorbildlicher Höflichkeit und Zurückhaltung übt. 
OK, ab und zu mischt er sich ausnahmsweise auch schon mal in manischer Übergriffigkeit in innerdeutsche Angelegenheiten ein. Was Diplomaten laut Wiener Übereinkommen für diplomatische Beziehungen von 1961 nicht erlaubt ist.

Oder er bezeichnet den Vorsitzenden das auswärtigen Ausschusses, SPD-Politiker Michael Roth schon mal als Arschloch. QUELLE
Was Diplomaten nicht nur laut Wiener Übereinkommen, sondern grundsätzlich nicht erlaubt ist. Ich glaube, Melnyk ist ukrainisch und heißt übersetzt: „Elefant im Porzellanladen. 
 
Der ja übrigens auch ja gar keinen Hehl daraus macht, ukrainische Nazis aus dem 2. Weltkrieg zu verehren, QUELLE oder ähnliche Gesinnungsbrüder von heute. QUELLE

Das ist schon komisch. Bis vor Kurzem galt noch: Wenn jemand sich im Netz auch nur einmal missverständlich ausdrückt, oder vor 20 Jahren einmal missverständlich ausgedrückt hatte, dann geht der Shitstorm los. Wo sind diese Shitstormtruppen eigentlich, wenn man sie mal braucht?
Wahrscheinlich springen die nur bei Missverständnissen an. Wenn jemand unmissverständlich seine Menschenverachtung äußert, kapiert das die CancelCulture anscheinend gar nicht. Vielleicht, weil der Melnyk keine Dreadlocks trägt.
Wie gesagt, 150 Defizite muss die Ukraine beheben. Melnyk ist eins davon.
 
Jedenfalls: Seit seinem Amtsantritt hatte Selenskyj zwei Jahre Zeit, sich was zu überlegen, wie man das Problem im Donbass lösen kann, damit Frieden herrscht und nicht Krieg.
Und als Ergebnis erzählt Selenskyj jetzt: „Wenn wir fallen, fallen auch die baltischen Staaten, und dann will Putin bis zur Berliner Mauer weitermachen.“ 
Und jetzt weiß ich nicht, wer sich traut, es dem Selenskyj zu sagen, aber lieber Kollege,
nur mal zur Info: Es gibt keine Berliner Mauer mehr.
 
Man wirft Putin ja vor, er würde in einer Blase leben, und die Realität verkennen. Aber in welcher Realität lebt denn eigentlich Selenskyj?
 
In welcher Realität lebt ein Staatschef, der von der NATO fordert, sie solle Flugverbotszonen über der Ukraine errichten. Bei allem Verständnis für seine verzweifelte Lage, aber das heißt nichts anderes als: „Hey, ich habe keine diplomatische Lösung hinbekommen, deswegen fände ich jetzt einen globalen Atomkrieg ganz nett.“
 
Ich sag‘s mal so: Wenn sich früher auf dem Schulhof zwei Typen geprügelt haben, haben wir doch nicht eingegriffen. Wir haben drum rumgestanden und zugeguckt. Und den Schwächeren angefeuert. Aber nicht zu sehr, weil wir es uns ja mit dem Stärkeren nicht verscherzen wollten. Und genau so …
machen wir es ja grade auch.
 
Nur, mit dem Unterschied, dass Putin und Selenskyj beide es vermeiden, direkt miteinander zu kämpfen. Schade, dass Klitschko nicht ukrainischer Staatschef geworden ist. Der gegen Putin im Ring. Das hätte ich gerne gesehen. Wäre vermutlich genau so spannend, wie Will Smith gegen Oliver Pocher.
 
Und apropos: Alle Männer zwischen 18 und 60 dürfen die Ukraine nicht verlassen, und müssen stattdessen kämpfen. Müssen! Hat mal jemand gefragt, was mit den Männern passiert, die sich weigern? Hat mal irgendjemand gefragt, was zurzeit mit ukrainischen Kriegsdienstverweigerern passiert? Also, wenn Herr Selenskyj ein Held ist, dann kann er die Frage doch sicher beantworten. 
Oder vielleicht könnte mal irgendein deutscher TV-Journalist diese Frage mal Botschafter Melnyk stellen. Der Mann hat inzwischen so eine penetrante Talk-Show-Präsenz. Man sehnt sich schon nach Karl Lauterbach zurück.
 
Aber was haben Selenskyj und Putin gemeinsam? Das, was alle Regierungschefs im Krieg machen: Sie schicken andere vor zum Blutvergießen.
 
Unter dem Motto:
Wenn die Fahne weht, steckt der Verstand in der Trompete.
Und wisst Ihr woher dieses Sprichwort stammt? Aus der Ukraine.
Da bekommt der Begriff "Ironie der Geschichte" eine ganz neue Bedeutung.

Clemens Müller

In den beiden ersten Tagen des Krieges überwogen bei mir die Emotionen. Doch dann kam mein Denkvermögen langsam zurück; und ich fragte mich, ob die Medien wohl immer sachlich berichten. Denn Manipulationsversuche von deren Seite bezüglich Russland gab es schon seit Jahren.
Deswegen finde ich Ihren neuen Newsletter sehr, sehr hilfreich! Er hat manches bei mir wieder zurechtgerückt. Dafür herzlichen Dank!
Clemens Müller

Manuela H.

Die USA erkennen den Internationalen Strafgerichtshof seit seiner Entstehung 2002 nicht an. Im Gegenteil, im selben Jahr wurde in den Vereinigten Staaten ein Gesetz verabschiedet, welches den USA erlaubt, amerikanische Staatsbürger, die vom ICC in Den Haag festgehalten werden, militärisch zu befreien. Dass US-Amerikaner sich vor dem Gericht verantworten mussten, war bislang noch nie der Fall.

helmut försch

Danke kann ich da nur sagen. Aus so manchen Kommenmtaren in den Medien ist leider zu erkennen, dass man nichts aus unserer Geqschichte gelernt hat. Mach weiter so.

Juliana

Danke für Deine klaren Worte, Du hast mir aus dem Herzen gesprochen oder geschrieben. Mich erschreckt auch dieses Schwarz-Weiß denken und eben das jegliche Differenzierung gleich als extrem gilt.
Umso dankbarer bin ich für Deine Recherchen, inklusive Quellenangaben, sehr hilfreich.
Lese übrigens gerade das Buch "Russland verstehe" von Gabriele Krone-Schmalz, einer ehemaligen Moskau Korrespondentin der ARD. Sehr aufschlussreich und informativ, obwohl schon aus dem Jahre 2015. Es hätte genauso gut von heute sein können.

Ariane

Ich finde es super, dass viele der Behauptungen in diesem Text mit Quellen unterlegt sind. Das ist meines Erachtens richtig und bei dieser Themaitik auch sehr wichtig. Danke für diese gute Recherche!

Der Erbsenzähler

Endlich!
Ein wenig über die Hintergründe der ukrainischen Regierung und des unsäglichen Botschafters.
Das Problem ist m.E., daß man nur noch Schwarz und Weiß kennt.
Die Graustufen will man nicht sehen. Eine sachliche Diskussion ist kaum noch möglich.
Stattdessen wird man in eine extreme Ecke gestellt, wahlweise links, rechts, Verschwörer oder sonst etwas....
Im Krieg wird gelogen, daß sich die Balken biegen. Und zwar von allen Parteien.
:-(
Wollen wir hoffen, daß dieser Scheiß schnell zu Ende geht.

Veronika Lachnit

Lieber H.G.
Deine Newsletter wieder ein Lichtblick in dieser dunklen Zeit........
Die Wahrheit ist schlimmer als die Satire....
Eigentlich müsste man an der Wirklichkeit verzweifeln.....
H.G. ist der letzte Mahner in der Wüste

Manuela H.

Seit 2005 haben die verschiedenen Regierungen in der Ukraine die Gaslieferungen von Russland
beeinträchtigt und als Machtinstrument benutzt, deshalb wurde Nord-Stream 2 gebaut.
Die USA hat viel Geld für einen Regime-Change in der Ukraine investiert.
Was stoppt eigentlich die USA? Wieviel Elend haben die in den letzten
Jahrzehnten mit ihren präventiven Angriffskriegen angerichtet?
Die USA sind schon lange kein Vorbild mehr,
wieso landet von deren Regierung eigentlich nie einer vor Den Haag?
Keiner der Journalisten hat je die Verfehlungen der USA angeprangert.
Es wird mit zweierlei Maß gemessen.
Ach, es geht um Demokratie??? Schon Egon Bahr sagte, dass es nicht um Demokratie geht,
sondern um Interessen und Einflussnahme. Und gerade die USA haben mit den größten Diktatoren
die besten Geschäfte gemacht, auch mit Hitler.
Doppelmoral und Scheinheiligkeit passen sich ganz schlecht zusammen.
Wir kaufen jetzt tatsächlich das widerliche Fracking-Gas von den USA
und Öl von dem Sklavenhalter von Katar?

Veronika Lachnit

Lieber H.G.
Deine Newsletter wieder ein Lichtblick in dieser dunklen Zeit........
Die Wahrheit ist schlimmer als die Satire....
Eigentlich müsste man an der Wirklichkeit verzweifeln.....
H.G. ist der letzte Mahner in der Wüste

Franz Felthaus

„Hey, ich habe keine diplomatische Lösung hinbekommen, deswegen fände ich jetzt einen globalen Atomkrieg ganz nett.“

Um eine diplomatische Lösung zu erreichen braucht es nun einmal 2 Teilnehmer. Putin ist nicht dabei. Was soll Selensky anderes machen als die Zivilbevölkerung möglichst maximal zu schützen ?
Mir erscheint eine Flugverbotszone durchaus sinnvoll.
Wandel durch Handel hat es auch nicht gebracht.
Appeasement nach Chamberlain eben so wenig.
Willkommen in der Realität.
Aggressive Invasoren die sich nicht an Verträge halten wollen (Minsker Abkommen), sollten idealerweise von der eigenen Bevölkerung abgesetzt werden, wenn das nicht geht muß es von außen passieren.

Ali Konkret

Danke für den Newsletter, Butzko.

Bin ich der Einzige, dem dieser extreme Patriotismus der Ukrainer(innen) irritiert? Am Samstag war die neue Hallen-Hochsprungweltmeisterin Jaroslawa Mahutschich zu Gast im aktuellen Sportstudio. Sie sagte "Ich bin glücklich, dass ich die Goldmedaillie gewonnen habe, denn das ist eine Medaillie für mein Land. Ich war sehr motiviert auf dem Weg hierher. Als ich unsere Hymne gehört habe, und wahrscheinlich deswegen ist es so gekommen - ich habe 2,02 gesprungen und habe Gold gewonnen." Vermutlich "I believe I can fly" Gruß an R. Kelly.

Wenn Sportler so antworten kommen sie normalerweise aus China oder Nordkorea und es wird dann auch kommentiert, dass die das sicher so sagen müssen und es dort keine Meinungsfreiheit gibt.

Es wird auch in vielen anderen O-Tönen auffällig oft auf den Mut und die Stärke des urkrainischen Volkes hingewiesen. Patriotismus bis in die Haarspitzen. In meinem Kulturkreis wird wegen einer deutlich fragwürdigen Haarspitzen-Theorie ein Kopftuch getragen.

Putin ging es angeblich auch um Nationalisten in der Ukraine. Ich glaube Nationalisten können wir ausschließen.

Gruß Ali Konkret

PS: Warum nennen wir den Krieg "Angriffskrieg"? Gibt es auch Kriege wo keiner angreift?

Horst Hingsen

Hallo liebe Butzko-Fan-Gemeinde,
in einem sind wir einig, Verlierer ist das ukrainische Volk. Selenski ist sicher kein Held, aber Feiglinge hätten sich längst entfernt. Soviel zum Heldentum. Es ist unerträglich das 2022 noch EIN Mensch glaubt, Kriege könne man gewinnen. Kriege werden heute durch die Wirtschaft (Boykotts) gewonnen. Nicht mehr anders. Alle amrikanischen Feldzüge seit dem zweiten Weltkrieg waren Disaster. Eigentlich müssten unsere "intelligenten" Politiker das wissen. Schotten sie ein Land hermetisch ab und es wird nach 6 Wochen kapitulieren MÜSSEN. Also, warum stecken wir 100 Milliarden in die Bundeswehr. Das ist ein €-Grab. Besser wäre es vor Ort da wo es nötig ist, damit Entwicklungshilfe zu betreiben. Wenn man das soziale Gefälle abmildert, sinkt automatisch die Kriegsgefahr. Das wäre POLITIK!
Gruß
Horst Hingsen

Christian Lukas

Lieber H.G. Butzko,
vielen Dank für den neuen Newsletter; wie immer fakten –und meinungsstrak.
Und falls es dich tröstet: Ich habe auch nicht an einen großen Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine geglaubt. Gerade deshalb frage ich mich: Hätte Putin die Ukraine auch erneut angegriffen, wenn die EU 2014 schärfere Sanktionen verhängt hätte? Hätte eine Aufrüstung der Ukraine Putin abgeschreckt? Oder mit der Schulhofanalogie gesagt: Entweder ich bin selbst stark oder ich habe einen starken Bruder oder ich kriege halt auf die Fresse.
Bei den 100 Milliarden für die Bundeswehr, stellt sich natürlich gleich die Frage: Wäre das Geld nicht besser in die Verkehrsinfrastruktur, das Bildungssystem, die Energiewende, … investiert? Und welche Projekte bleiben deswegen auf der Strecke? Andererseits: Wenn man eine Armee hat, dann muss sie auch einsatzfähig sein. Sonst kann man es gleich ganz lassen. Und irgendwann hat jedes Flugzeug und jeder Kampfhubschrauber sein Lebenssende erreicht. Dann kann man das Gerät neu kaufen oder einsparen. Was die Bundeswehr vielleicht noch dringender bräuchte als neue Waffen, sind gute Leute. Alkoholiker und Nazis hat sie schon. IT-Spezialisten, die Anschläge auf kritische Infrastruktur verhindern können, eher weniger.
In einem Punkt hast du absolut recht. So liebt das der Deutsche (ganz egal ob politisch rechts oder links): Einer ist der Schuft, und der andere ist der Held. Und hinterher haben es natürlich alle immer schon gewusst.

Klaudia Th.

Hallo H.B., danke für Ihren tollen Beitrag. Ich teile Ihre Auffassung zu den angesprochenen Punkten und freue mich über jede Stimme, die nicht dem schwarz-weiß-Denken verfallen ist.
Viele Grüße, K.Th.

Oliver Henkel

Ja - wenn man sich das so durchliest, dann kann man ja schon ein wenig Verständnis dafür aufbringen, dass Putin doch gar nichts anderes übrig geblieben ist, als schlecht ausgebildete junge Russen als Fußvolk in der Ukraine zu verheizen und einen Großteil der Ukrainischen Städte dem Erdboden gleich zu machen. Also wenn der Selenskyj SO einer ist, dann müssen die Menschen in der Ukraine sich an die eigene Nase fassen, wenn "der Russe kommt". ... Hmmm, merkste was? Manchmal sind richtige Hinweise im falschen Kontext nicht mehr zu richtig klug.

M. Frahm

Lieber Herr Butzko,

wie immer lese ich sehr gerne Ihren Newsletter. Kontrovers zu sprechen, ist stets eine gewinnbringende Angelegenheit und es hat wohl noch nie jemanden geschadet, mit anderen Meinungen konfrontiert zu werden.
Wie über viele Themen kann man auch über den Krieg in der Ukraine aus unterschiedlichsten Sichtweisen diskutieren.

Ein Gedankengang Ihrer Ausführungen zeckt sich in meinem schlichten Hirn aktuell fest: "Jedenfalls: Seit seinem Amtsantritt hatte Selenskyj zwei Jahre Zeit, sich was zu überlegen, wie man das Problem im Donbass lösen kann, damit Frieden herrscht und nicht Krieg."

Zum einen könnte man dies so interpretieren, als wäre es die alleinige Schuld von Herrn Selenskyj, dass nun Krieg herrscht, stünde der Satz isoliert. Tut er aber nicht und das ist auch gut so. Und es ist auch gut so, dass ich meine, Sie hier richtig zu verstehen. Denn ansonsten wäre ich jetzt mindestens irritiert. Vielleicht sogar erzürnt. Jedenfalls ist diese Ihre Formulierung doch denkwürdig. Das darf man nun wörtlich nehmen.
Wer "zum einen" sagt, muss auch "zum anderen" sagen, sagte mein Deutschlehrer früher immer. Zum anderen also frage ich mich, was Sie inhaltlich mit dem zitierten Absatz meinen. Spielen Sie auf das Nicht-Umsetzen des Minsker Abkommens an? Dann ist Ihnen sicherlich doch auch bekannt, dass Russland das größte Kontingent der OSZE-Beobachter für die Umsetzung des Abkommens inkl. Wahlen gestellt hatte. Nun ja, Russland war ja auch keine beteiligte Konfliktpartei gemäß des Abkommens und war somit bestens geeignet, die fairen Wählen auch zu überprüfen. Am liebsten ohne Beobachter aus der Ukraine, den die waren ja Konfliktpartei. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Für einen Schelm halte ich Sie, Herr Butzko, durchaus. Aber nicht für einen Bösewicht. Ganz im Gegentum. Einer gewisses Irritation kann ich mich dennoch nicht erwehren. Aber das ist ja auch gut so.
Mit besten Grüßen
M. Frahm

Werner Rödiger

"Will Smith vs. Oliver Pocher" - hast du dir das, lieber H.G., vor oder nach der Oskarverleihung ausgedacht?

norbert schneider

Lieber H.G. darum ging es auch Bodenspekulation für internationale Spekulanten möglich machen. Ukraine war eines der letzten Länder der Erde wo dies verboten war. Neues Agrargesetz läßt Bodenverkauf an Ausländer zu sie bei
katehon.com