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Pfundig (MAI 11)

im Mai 2011

Liebe Freunde und Förderer des monarchistischen Kabaretts, eine Kutsche fährt durch London, und weltweit sitzen 2 Milliarden Menschen vorm Fernseher und gucken zu. Warum? Weil nichts anderes läuft. Genial! Noch genialer ist, dass niemand genau weiß, wieviel Kosten diese Hochzeit eigentlich verursacht hat, angeblich soll aber allein das Catering für die geladenen Gäste mal locker rund 100.000 Britische Pfund verschlungen haben. Worauf der europäische Hochadel das alles verschlungen hat. Warum? Um sich ein paar Pfund zu zulegen. Sagte ich bereits, dass ich das genial finde? Am aller genialsten ist allerdings, dass der britische Steuerzahler 20 Millionen Pfund dazu beisteuern durfte, denn die Windsors haben ein Gesamtvermögen von nur ca. 400 Millionen Pfund, und da muss man in Zeiten der Krise schon mal ein Opfer bringen und den Gürtel enger schnallen. Zumal es für die Gesundheit vieler Bürger sehr nützlich sein kann, weniger Catering zu verschlingen und auch mal ein paar Pfund zu verlieren.  Auf Facebook übrigens haben sich binnen 12 Stunden über 70.000 Leute auf einer Seite „gegen diese Hochzeit“ angemeldet. Das ist interessant. Denn auf der Seite „gegen Atomkraft“ sind es seit dem Unfall in Fukushima bis heute lediglich 47.000. Daran sieht man, dass die Facebook-Generation weiß, was die wahren Katastrophen im Leben sind.  Zum Beweis sei an dieser Stelle eine kleine Anekdote erzählt. Und zwar hat im Januar 1992 ein chinesischer Frachter durch einen Unfall im pazifischen Ozean ca 30.000 kleine quietschende Plastikentchen verloren, die seitdem munter in den wogenden Wellen umhertrieben, bis der Begriff „die gelbe Gefahr“ eine völlig neue Bedeutung bekam.  Nicht zuletzt auch deswegen, weil sich diese Spielzeugtiere im Laufe der Zeit über sämtliche Weltmeere verbreitet haben. So wurden diese Viecher inzwischen an diversen Stränden angetrieben, u.a. an den Pazifikküsten Chinas, Amerikas und Australiens, aber auch an den Atlantikküsten der USA und Großbritanniens. Ist das nicht unglaublich praktisch? Wenn Kate und William nicht wissen, was sie ihrem erstgeborenen Nachwuchs zur Taufe schenken sollen: Einfach mal in der Nordsee ne Runde baden gehen. Was ist an dieser Geschichte aber eigentlich erwähnenswert? Nun, vielleicht könnte man sich ja evtl. auch mal kurz daran erinnern, dass 1.) der Pazifik genau der selbe Ozean ist, in den die Japaner soeben radioaktiv versuchtes Wasser eingeleitet haben, und dass 2.) diese nuklearen Atome noch haltbarer sind als Plastikentchen. Und das sind doch echt beruhigende Nachrichten, oder? Wenn sich das ganze verstrahlte Zeug nämlich erst mal gleichmäßig in der globalen Nahrungskette verteilt hat, freuen wir uns jetzt schon auf das nächste Catering im britischen Königshaus. Facebooknutzer fragen also völlig zu Recht: Wie kann man da noch gegen Atomkraft sein?   Im Gegenteil: Wünschen wir dem europäischen Adel einen guten Appetit, mögen sie kraftvoll zubeißen und ihren Gaumen die eleganten Genüsse der Gourmetküche gestatten. Spätestens wenn der erste Thronfolger mit 3 Armen und 5 Beinen auf die Welt kommt, wissen die Steuerzahler, dass es lohnenswert war, auf ein paar Pfund verzichtet zu haben.
Bin gespannt, was dann im Fernsehen läuft.

H. Mayer

Hallo Herr Butzko,
die Verknüpfung der Frachterentchen mit der radioaktiven Verseuchung des Meerwassers ist schon grandios und zeigt, dass wir wahrscheinlich auch nicht von dem GAU in Japan verschont bleiben. Naturwissenschaftlich gibt es allerdings einen großen Unterschied. Die Entchen bleiben kompakt und schwimmen mit den Strömungen, während die radioaktiven Stoffe sich im Meer verteilen und dann wahrscheinlich nur noch als Moleküle hier eventuell auftauchen. Ob man bei dieser gewaltigen Verdünnung dann noch was finden kann, wage ich zu bezweifeln. Das ist so, als würden Sie ein Stück Würfelzucker im Bodensee auflösen. Das kann man zwar nachweisen, aber das Wasser wird dadurch auch nicht süßer.

Mit freundlichen Grüßen
H. Mayer

Jutta Gehrold

Also ich wittere hinter diesem großadeligen Ereignis eine Verschwörung deutscher Kabarettisten - natürlich unter Führung von von HG Butzko, der sich auf diese Weise als Bin Laden der deutschsprachigen Kabarettisten outen kann.
Angie ist "ausgelutscht" ebenso Ihre Hoheit zu Guttenberg - und schaut euch um: Kabarettleichen so weit das Auge reicht! Da mussten nun einfach die Royals her. Ich frage mich nur, wie Butzko und Konsorten das geschafft haben! Geld haben die ja wohl nicht übermäßig! Na ja, vielleicht ist die Queen auf Butzkos unvergleichen Charme reingefallen! Könnte ihr ähnlich seh`n! Bei so viel langweiligen, servilen Briten um sie herum vermag sogar so ein Ruhrpottler zu punkten. Aber Hallo!

Grüßle aus dem rot-grünen Stuttgart!

Marita Böttiger

Dein Kommentar
Butzko, Du hast wieder den Nagel auf den Kopf getroffen!

Harry Rothweiler

Genial find ich eher den Medienspektakel.
a- da die Briten nun mal ein Königshaus haben (wollen) muss man die Leute ja auch ernähren. Ob Sie das abschaffen wollen oder nicht, ist allein deren Sache.
b - Das Königshaus lockt Millionen von Besuchern nach England, das ansonsten nicht gerade von touristischen Attraktionen gesegnet ist. Ist also sozusagen deren Eiffelturm. Du kennst dich doch mit Marketing aus. Also
c - Die Berichterstattung über die Verstrahlung der Meere fällt dem verständlichen Wunsch des Menschen zum Opfer, nicht immer an den selbstproduzierten Scheiss erinnert zu werden
d - die menschliche Psyche ist eine geniale Konstruktion aus fressen und gefressen werden

Ilona +Frank Hildwein

GENIAL
wenn´s nicht wirklich so schlimm wär
soviel VRSCHOBENE WAHRNEHMENDE
um sich rum zu haben
manchmal hab ich das Bedürfnis
DIE WELT GANZ FEST ZU SCHÜTTELN
bis alle IGNORANZ LUG und TRUG von
ihr abfällt
aber ich-wir sind zuversictlich..die Welt wird diesen schlimmen Virus Mensch
irgendwann ...nach langer Krankheit ...wieder los......

Harry Reuss

Lieber Hans Günther, danke für diesen wie immer sehr
launigen newsletter - ich stimme mit Dir durchaus
in allen Punkten überein - andererseits, jedenfalls,
was die Hochzeit anbelangt: Warum nicht hin und an
ein paar royalistische Farbtupfer im grauen Alltag?
Sicher, die Sache ist nicht ganz billig, aber:
Was soll's ? Sei's drum...
Davon abgesehen und wie gesagt: Dein letter war
wieder klasse! Ich freue mich schon auf den nächsten!
Inzwischen, herzlichst!

Anti-Monarchist

Lieber Herr Butzko,

wie Adel uns an der Nase herum führen will (und es teilweise sogar geschafft hat), hat uns die Lichtgestalt KTzG (auch der Gelprinz genannt) ja nun eindeutig vorgeführt.

Und das ganze Brimborium um eine junge Dame und ihren Prinzen, die sich in die "feine" Gesellschaft eingeheiratet hat, während da ein Premierminister gerade ein wenig sein Volk über den Silberlöffel (das Protokoll muss ja beachtet werden...) drapiert... es nervt. Gewaltig.
Aber, die Idee mit den fünfbeinig-dreiarmigen Infanten (nicht zu verwechseln mit Elefanten...) finde ich dann doch ein wenig daneben. OK, der Adel tut, nicht mehr wie früher mit Heiratspolitik, NICHT mehr alles, um für genetische Degeneration zu sorgen.

Grüße