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Der Proktologe von der Stasi (SEPT 16)

im Aug. 2016

LIEBE FREUNDE DES POLITISCHEN KABARETTS

die Sommerpause ist vorbei, und in den letzten Wochen habe ich so viele Rückmeldungen erhalten, dass ich den Eindruck gewonnen habe, ich sei ein Proktologe. Denn kaum habe ich meinen Emaileingang geöffnet, oder auf Facebook und Twitter reingeschaut, bekam ich die ersten Arschlöcher zu sehen.

Beispielsweise habe ich auf meiner Facebookseite ein Statement erhalten. Da schrieb mir jemand:  „Du dummes arrogantes Dreckschwein, bist so eine verlogene Stasisau!“ Und darunter schrieb ein anderer: „Genau.“ Da wusste ich, warum man das soziale Medien nennt. Früher hatte jedes Dorf einen Depp. Facebook heißt, dass die sich jetzt miteinander unterhalten können.

Ich mein, dass ich ein dummes arrogantes Dreckschwein bin, OK. Eine verlogene Sau. Ja, gut. Von mir aus auch. Aber dass ich bei der Stasi war, das wusste ich ja gar nicht. Als die Mauer fiel, war ich grade volljährig. Da muss die Stasi mich angeheuert haben als ich in der Pubertät war. Um DDR-Bürger auszuspitzeln. Von Gelsenkirchen aus. Da kann man mal sehen, wie perfide diese Stasi doch gewesen ist.

Ein anderes mal habe ich auf meiner Facebookseite ein Foto gepostet, das ein abgeschobenes Flüchtlingskind mit müde geweinten Augen zeigte, und dann erhielt ich darunter folgenden Kommentar: „Ja, traurig, aber ich sehe bei meiner täglichen Arbeit deutsche Kinder. Sehe die Kürzungen, kaputte Rollstühle und Kinderheime, welche überfordert sind. Deshalb fordere ich, erst mal dort anzufangen... Bin ich jetzt ein Nazi?.....“

Und da konnte ich natürlich nicht an mich halten und musste antworten:

„Vielen Dank für Ihre Frage: "Bin ich jetzt ein Nazi?" Dazu lässt sich folgendes sagen: Wer Menschen einteilt in Deutsche und Nicht-Deutsche ist ein Nationalist. Und wer soziale Leistungen „erst mal“ für Deutsche fordert, ist ein Nationaler Sozialist. Und abgekürzt heißt Nationaler Sozialist: ... Na, kommen Sie von selbst drauf, oder? Ich hoffe, Sie halten das jetzt nicht für eine Beschimpfung, aber das wird man doch wohl noch mal sagen dürfen.“

Einer anderer schrieb mir mal: „Wir wollen bei uns keine Verhältnisse wie in Neukölln!“ Da hab ich geantwortet: „Oh, das ist aber mal interessant, ich wohn in Neukölln. Erzähl mal, welche Verhältnisse haben wir denn hier?“

Antwort: „Na, was man halt so mitkriegt in der Zeitung vom Buschikowski und so.“ Und da konnte ich es mir natürlich nicht verkneifen: „Lügenpresse! Lügenpresse!“

Schön war auch folgendes Statement, das ich mal lesen durfte:
„Wenn das so weiter geht mit diesen Ausländern, die zu uns nach Deutschland kommen. dann wander ich aus.“

Und solchen Leuten kann man als Ausreiseziel doch eigentlich nur Syrien empfehlen. Vielleicht können sie dann mal nachempfinden, wie schnell man von da nach Deutschland will.

Aber das beste stand mal auf der Seite von Pegida-Nürnberg. Da schrieb jemand:
„Die Islamisierung ist bereits fortgeschritten. In deutschen Schulen werden arabische Zahlen gelehrt.“

Darauf Pegida-Nürnberg: „Nichts davon ist unumkehrbar. Wir müssen es nur wollen.“

Der nächste: „Ja und lateinische Schrift wird auch noch gelehrt.“

Darauf eine Bianca: „Bei uns ein Glück noch nicht.“

Oder um es auf den Punkt zu bringen: Eine Politik, die es seit 20 Jahren nicht geschafft hat, effektiv etwas gegen die Bildungsmisere in unserem Land zu unternehmen, eine Politik, die zwar Multimilliarden aktiviert hatte, um Banken zu retten, aber jeden Euro für Lehrkräfte, Unterricht, Aus- und Fortbildung zwei mal umgedreht hat, eine solche Politik hat es doch nicht besser verdient, als jetzt dabei zugucken zu müssen, wie die Blödbirnen der Nation scharenweise den etablierten Parteien die Gefolgschaft verweigern. In diesem Sinne: Wir sehen uns bei der nächsten Wahl.
Mit lieben Grüßen von der Stasi.

V. Lachnit

Wollte mich gestern abend eigentlich persönlich für die Newsletter bedanken.Hatte aber nicht den Mut, denn ich war noch so beeindruck von der Vorstellung bei der Futura 87 in W.eschenbach. Kann nur sagen "Super"
Butzko ist der Beste!!!!!!!!!!!!!

Lutz Hartmann

Lieber Butzko, mit Vergnügen lese ich Deine Newsletter. Warum bezeichnest Du (wie auch andere) Facebook & Co eigentlich immer noch als "soziale Netzwerke" mir fehlt da ein "a" am Anfang,deshalb ignoriere ich diese Netze.

Eleonore Klassert

Ihr newsletter ist mal wieder gnadenlos gut und ein Genuss. Ich freue mich auf den nächsten.

Volker Menkhaus

Sehr geehrter Herr Butzko,

wenn ich Ihre Zeilen lese, verstehe ich,
warum einige der Dorfdeppen Ihnen so ein Mist schreiben. Mangelnde Bildung!
Denken muss einfach wehtun. Nachdenken erst Recht. Machen Sie bitte
weiter mit Ihrem Newsletter! Nicht
unterkriegen lassen. Wir sind viele!

Anneliese Bradel

Man macht es den Blödbirnen einfach auch zu leicht. Zum Wählen müssen sie nur Kreuze machen. Benötigen dazu keine arabischen Zahlen und lateinische Buchstaben...

Sonja Ernst

Endlich ist die Sommerpause vorbei - der Newsletter ist mir schon abgegangen! Und ich freue mich auf Ihren Auftritt in Landshut!

Larghettho

Dass ich Sie mal gut fand, kann ich heutzutage gar nicht mehr nachvollziehen.
Karrieremäßig sind Sie ja gottseidank eher auf dem absteigenden Ast. Das tröstet mich ein bisschen.

Katja Naumann

Lieber Herr Butzko,

ich bin schon seit Jahren begeisterte Abonnementin Ihrer Newsletter (seit Ihrem Auftritt in Hainburg vor einigen Jahren) und sende sie auch immer an einige Freunde weiter - aber dieses Mal muss ich Ihnen einfach antworten :-)! Ich habe so sehr gelacht über die "Arabischen Zahlen" und die "Lateinische Schrift"!!! Vielen Dank, dass Sie sich immer wieder so intelligent (und gallig) mit der Situation in Deutschland auseinander setzen!
Sonnige Grüße
Katja Naumann

TINA

Lieber Butzko,
morgens schon herzhaft lachen ,dank deines Newsletter.Ach freu ich mich auf Dich wenn Du nach Igersheim kommst.Bleib gsund bis dorthin Tschüss TINA