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Kleinkriminelle Ausländer und großkriminelle Inländer (MÄRZ 08)

im Feb. 2008

Liebe Freunde und Förderer des weltverbessernden Kabaretts.

Es gibt Momente, da ist man froh,
dass man Kabarettist von Beruf ist,
und nicht Chef der Post.

Es ist aber auch zu dumm:
Wochenlang hat Roland Koch ein Ablenkungsmanöver inszeniert,
und die Diskussion auf kleinkriminelle Ausländer gelenkt,
und jetzt kommt dieser Zumwinkel daher,
und schon reden wir wieder über großkriminelle Inländer.

Und da wundert man sich, dass die Linke in westdeutsche Parlamente einzieht,
wo doch die Protagonisten des Kapitalismus sich in letzter Zeit so edel und uneigennützig verhalten.
Unsere Wirtschaftsvorstände, Manager, Politiker und Banker sind doch alle geradezu Lichtgestalten des Allgemeinwohls!
Die schwarzen Schafe sind ja nur Einzelfälle!

Deswegen hat ja auch Frau Merkel gesagt, dass sie sich sowas überhaupt nicht vorstellen konnte.
Die war da völlig überrascht.
Also geradezu perplex.
Um nicht zu sagen voll von den Socken.
Das hat die völlig umgehauen.
Dass unsere Superreichen Schwarzgeld in Liechtenstein bunkern.
Wer hätte das geahnt? Da wären wir doch nie drauf gekommen!
Und da war die Angela richtig überrascht.
Denn Manfred Kanther hatte seine jüdischen Vermächtnisse schließlich in der Schweiz geparkt.
Und das war nicht nur ganz woanders, sondern eben auch nur ein Einzelfall!

Ansonsten sind krumme Geldgeschäfte für CDU-Politiker nämlich vollkommen ausgeschlossen.

Deswegen hat doch Helmut Kohl gleich zu Anfang die Spendernamen verraten.
Und Wolfgang Schäuble die 100.000-DM-Spende eines gewissen Herrn Schreiber längst aufgeklärt.
Walter Leisler-Kiep leidet ja inzwischen geradezu an einer Allergie gegen schwarze Koffer.
Und wie wir alle wissen, fordert Roland Koch schon seit Jahren brutalstmöglich Warnschussarrest und Erziehungscamps für Steuerhinterzieher.

Und wie sagte Volker Kauder über Klaus Zumwinkel:
"Wenn sich unsere Vorbilder nicht mehr an Gesetze und Regeln halten, geht es bei uns drunter und drüber."
Und mal ehrlich: Präziser hätte er die Verantwortung seiner Partei für die heutigen Zustände nicht beschreiben können.

Und deswegen gibt es auch Momente, da ist man froh,
dass man Kabarettist von Beruf ist,
und nicht Fraktions-Vorsitzender der CDU.

Und wer mich im März in Ausübung meines Berufes besuchen will, kann das gerne tun zu folgenden Gelegenheiten:
(Ich weiss, meine Übergänge waren schon mal besser, aber ich hab im Moment nur wenig Zeit. Bin grad auf dem Weg ins Kleinwalsertal.)