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Newsletter zu "Gib mich die Kirsche"

im Juni 2004

Liebe Freunde und Foerderer des weltverbessernden Kabaretts,

am Montag, den 31.05.2004 sollte ich im WDR-Fernsehen (3. Programm) in der Sendung "Gib mich die Kirsche" mit einem Beitrag zum Thema "Fußball im Ruhrgebiet" auftreten.
Denn so wurde es am Dienstag zuvor aufgezeichnet, und so wurde es auch in einigen Programmzeitschriften, auf meiner Homepage, sowie der des des WDR, und auch in meinem Newsletter angekündigt.

Nun haben sich seit Pfingst-Montag etliche Leute bei mir (direkt, per E-Mail, oder via Gästebuch) gemeldet, und gefragt, warum ich in der Sendung nicht zu sehen war.
Aus diesem Grund sehe ich mich veranlaßt, hiermit einen Sonder-Letter zu verfassen, um etwas richtigzustellen.

Denn:
Ich war zu SEHEN !!!!!!!!!!!!!!

Während des Dialogs über Apfelsaft-Schorle zwischen Gerburg Jahnke und Manni Breuckmann stand ich sichtbar links oben im Hintergrund auf der Ballustrade im Privat-Gespräch mit Lioaba Albus und Herbert Knebel.

Und ganz am Schluß bei der finalen Gruppen-Verbeugung war ich deutlich zwischen (Idol) Willi "Ente" Lippens und (nicht ganz so Idol) Jürgen Röber zu erkennen.

Is doch cool.

Vor allem, wenn ich Euch jetzt erzählen würde, was der WDR (ein von öffentlichen Geldern und TV-Gebühren finanzierter Sender) mir für diesen 5-Sekunden-Statisten-Auftritt BEZAHLT hat, dann wäre Euch schlagartig klar, warum Hans Eichels Kassen so dermaßen leer sind.

Jetzt könnte man natürlich die Frage stellen, warum, wenn ich schon DA war, warum ich dann von da nicht zu HÖREN war?

Nun, das stimmt auch nicht.
Ich WAR zu HÖREN !!!!!!!
Und zwar (ich habe extra nochmal nachgefragt): am Sonntag, den 06.06. im Hörfunk auf WDR 5 um 20:00 in der Sendung "Streng Öffentlich".

Gut, dann bleibt noch eine Frage:
Warum, wenn ich schon mal DA war, und auch von da zu SEHEN und zu HÖREN WAR, warum ich dann VON DA nicht auch zu sehen UND zu hören war.

Nun, das ist in der Tat eine interessante Frage, die ich aber GANZ LEICHT beantworten kann.

Und zwar hat mir die zuständige Redaktion zwei Tage vor der Sendung per I-Mehl mitgeteilt, daß trotz detaillierter Dispo und minutiösem Ablaufplan "alles viel zu viel geworden ist" und man nun "ganze Blöcke rausschmeißen" müsse.

Und das ist doch eine feine Sache.
Bei einem anderen öffentlich-rechtlichen Sender kann es auch schon mal passieren, daß man vor dem TV-Gerät sitzt, und erst WÄHREND und also DURCH die Ausstrahlung erfährt, daß man "nun doch nicht" dabei war.

Allerdings sind es da mehr oder weniger ver- oder unverblümt inhaltlich-ideologische Gründe.
Und diesmal muß ich doch schon froh sein, daß ich nicht irgendeiner Zensur zum Opfer gefallen bin, sondern lediglich dem Umstand, daß die Bedienungsanleitung für Zeitmeßgeräte ("Sanduhr nach Ablauf umdrehen") beim WDR noch nicht für alle Abteilungen kopiert wurde.

Tatsache ist zwar auch, daß ich von den "ganzen Blöcken" der einzige bin, der letztlich komplett rausgeschnitten wurde.
Wo man doch auch einen ganz anderen Block hätte komplett rausschmeißen können:
Z. B.: den Block RWO-Fans.;-)
Und Tatsache ist auch, daß 3 Minuten von mir locker hätten untergebracht werden können,
wenn man an anderen Stellen, hin und hie und wieder und da und dort, mal 10, mal 15 Sekunden gekürzt hätte.
Also mal ehrlich:
Da kann man doch nur stolz sein.
Stolz auf den WDR, wie Jörg Böhme auf den DFB.

Aber wer weiß:
Eines Tages steht jeder ganz allein vorm Petrus.
Und wenns bei mir so weit ist, dann sagt der vielleicht zu mir:
Der Sinn des Lebens war es, bei "Gib mich die Kirsche" NICHT im Fernsehen aufgetreten zu sein".
Tja und was dann?
Dann kommen all die anderen Kabarettisten, diese Fans von Duisburg, Oberhausen, Essen, Bochum und Lüdenscheid-Nord, die kommen dann alle in die Hölle.

Und da müssen sie sich in alle Ewigkeit die Endlose-Schleife sämtlicher Fußball-Kommentare von WDR-Moderator Heribert Faßbinder anhören.
Im Gespräch mit Berti Vogts.

So, und jetzt wißt Ihr, WARUM ich NICHT dabei war.

Glück Auf.
Euer
hgbutzko