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Keine Panik! (MAI 09)

im Mai 2009

Was sagt man dazu:
Die Welt dreht sich, und die Menschen drehen durch.

In Mexiko erkranken in einer 19-Millionen-Einwohner-Metropole 400 Menschen an einem Virus, und eine Panik-Kampagne wird gestartet unter dem Motto: "Keine Panik!"
Als hätte man schon jemals bei irgendeinem Vorfall das Motto: "Panik!" vernommen!

In London fassen die Regierungschefs der "G20" Beschlüsse gegen die Finanzkrise, und tags drauf verzeichnen sämtliche Aktienindizies Gewinne.
Auch nicht schlecht.
Wollte man nicht eigentlich Massnahmen ergreifen, um Börsenzockereien zu unterbinden?

In Deutschland gehen die Milchbauern auf die Strasse, weil sie höhere Preise für Milch verlangen wollen.
Warum sagt ihnen denn niemand, dass sie das in einer Marktwirtschaft einfach tun können?

In den USA ist Foltern ab sofort verboten, aber die Folterer dürfen nicht bestraft werden. Das Feuer ist gelöscht. Die Brandstifter bleiben im Haus.
Und zwar, weil sie sich im Recht wähnten, während sie Unrecht begangen haben.
Das Argument hat Hermann Göring erfunden,
und wurde auch bereits des öfteren vor dem Tribunal in Den Haag erfolgreich angewandt.

In Berlin hält Horst Köhler eine Rede, in der er sagt, er hätte es schon immer gesagt, dass die Märkte dringend reguliert werden müssen.
Was für gravierende Gehörschäden müssen wir alle gehabt haben, als er noch beim IWF tätig war?

In Genf hält Machmud Achmanideschad eine Rede gegen Rassismus.
Und prompt wissen die Angehörigen von Benno Ohnesorg,
warum er damals gegen den Schah von Persien auf die Strasse ging.

In Berlin schlägt Peer Steinbrück vor, die Finanzkrise mit Bad Banks in den Griff zu kriegen, deren Ausmass an Schulden erst in 20-25 Jahren sichtbar werden.
Das nennt man, wie beim Atommüll, Nachhaltigkeit.

Und dann hat Angela Merkel DGB-Chef Sommer und Bundespräsidentenkandidatin Schwan kritisiert, sie würden mit ihren Warnungen vor sozialen Unruhen in Deutschland doch nur eines machen, und zwar was?
Genau: Panik schüren!
Als gebe es dafür auch nur einen einzigen Grund!

Lutz

Absolut treffend formulierte Gedanken. Ich würde sie mir auch LIVE in Göttingen anhören.

John Pudenz

Vielen Dank für die geistreichen und trefflichen Kommentare - noch schöner wär's, wenn das alles gar nicht wahr wäre. Bei jedem Newsletter hoffen die örtlichen Fans auf ein Wiedersehen im Chiemgau ( früher im Eiskeller ).
Wenn es im Eiskeller nicht klappt, wäre Prien eine Alternative, denn dort gibt es ein Publikum für politisches Kabarett.

Bis demnächst hoffentlich !

Astrid Miller-Common

Danke für Deine lehrreichen Gedankengänge und das Du mich daran teilhaben lässt...